Die kleine Muranoglas-Lehre

Die Herstellung von Glasperlen in der Flamme hat eine Jahrtausende alte Tradition. Für mich das schönste und edelste Kunsthandwerk, in dem sich Hand und Herz vereinen.

Die Glasperlen-Kunst ist von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. 

Was ist Muranoglas?

Ursprünglich war Venedig die Wiege der Glasherstellung. Das älteste Dokument dafür stammt aus dem Jahr 982. Aus Gründen der Geheimhaltung und des Brandschutzes wurden im 13. Jahrhundert die Glasmanufakturen auf die 3 km entfernte Insel Murano verlegt. Dort entwickelte sich eine weltweit einzigartige Glasproduktion. Es war den Glasmachern strengsten verboten, Herstellungsverfahren oder Glasrezepte weiterzugeben. Taten sie es dennoch und wurden erwischt, bezahlten Sie das mit Ihrem Leben. Zu wertvoll waren die aufwendigen, jahrelangen Experimente, bis die richtige Rezeptur und Technik gelang. Noch heute sind die kostbaren Kenntnisse über die fein definierte Zusammensetzung des Muranoglases, allein bei dem Maestro und werden von Generationen zu Generationen weiter gegeben. 

Durch diese lange Tradition der Rohglasherstellung hat das Muranoglas, damals wie heute, eine gleichbleibende Qualität. Es besitzt eine hohe Farbbrillanz, eine schimmernde Transparenz und ist stabil und bruchfest. In der italienischen Glashütte werden verschiedene Ausgangsgläser zur Weiterverarbeitung hergestellt. Je nachdem, was der Glaskünstler herstellen möchte, benötigt er die passende Glas-Rohform. Der Glasbläser benutzt beispielsweise Hohlstäbe, ein Vasenmacher entnimmt einen zähflüssigen Glasklumpen mithilfe seiner Glasmacherpfeife direkt aus dem heißen Ofen und ich verwende für meine Perlen Vollglasstäbe in den Stärken von ca. 2 bis 10 mm.

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